Implantation von intracornealen Ringsegmenten ICRS bei Keratokonus und Keratotorus (PMD)

Intracorneale Ringsegmente (ICRS) dienen der Behandlung von unregelmäßigen Hornhautverkrümmungen bei Keratokonus oder Keratotorus (PMD). Bei diesen Erkrankungen der Hornhaut verändert sich die sonst „kugelförmige“ Krümmung der Hornhaut in eine „kegelförmige“. In fortschreitendem Stadium dünnt sich die Hornhaut immer weiter aus und die Sehleistung nimmt ab.

Diese Ringsegmente werden in die Hornhaut eingesetzt und beeinflussen die Form sowie die Stabilität der Hornhaut. Auf diese Weise wird sowohl die Fehlsichtigkeit, als auch die Vorwölbung der Hornhaut (Hornhautverkrümmung) verringert. Dadurch kann eine bessere Sehschärfe erreicht werden.

ICRS ersetzen i.d.R. keine Brille, aber sie ermöglichen meist eine bessere Sehleistung mit Brille oder Kontaktlinsen.

Keratokonus Behandlung mit intracornealen Ringsegmenten

Im animierten Video (1:45 min) finden Sie die wichtigsten Infos über die Behandlung mit intracornealen Ringsegmenten. Es wird gezeigt, wie sie in die Hornhaut implantiert werden und die Hornhaut dadurch abgeflacht wird. ICRS werden zur Behandlung von mäßigem bis starkem Keratokonus eingesetzt.

  • Keraringe zur Behandlung von mässigem bis starkem Keratokonus | MUNICH EYE

    Keraringe zur Behandlung von mässigem bis starkem Keratokonus | MUNICH EYE

Für wen ist ICRS geeignet?

Im allgemeinen können ICRS indiziert sein für:

  • Patienten mit Keratokonus oder Keratotorus (PMD) - erst nach UV-Crosslinking
  • Patienten mit irregulärer Hornhautverkrümmung, die keine Kontaktlinsen vertragen oder mit Kontaktlinsen nicht besser sehen können
  • Patienten, die eine Alternative zur Hornhauttransplantation suchen
  • Patienten, die eine Keratoektasie nach einer Augenlaserbehandlung entwickelt haben - erst nach UV-Crosslinking 
  • Patienten mit sehr unregelmäßiger Hornhaut nach einer Hornhaut-Operation oder einem Trauma
  • Patienten mit hohem irregulären Astigmatismus nach vorheriger Hornhauttransplantation

Wie funktioniert ein intracorneales Ringsegment?

  • durch die Implantation eines intracornealen Ringsegments in die Hornhaut wird diese abgeflacht und ihre kegelähnliche Form reduziert
  • die Hornhautgeometrie wird regelmäßiger, die Verzerrungen können reduziert und die Qualität des Sehens verbessert werden. Auch Kurzsichtigkeit und Astigmatismus, die durch einen Keratokonus verursacht sind, können reduziert werden
  • die Toleranz für Kontaktlinsen und der Komfort beim Kontaktlinsentragen werden verbessert
  • ICRS können für unbegrenzte Zeit implantiert werden und sind von außen nicht sichtbar
  • sie können wieder explantiert oder nachjustiert werden

Wie hoch ist die Erfolgsquote bei der Implantation von ICRS?

  • die Erfolgsquote dieser Behandlungsmethode hängt davon ab, wie fortgeschritten die Erkrankung der Hornhaut ist
  • bei mildem bis mäßigem Keratokonus zeigen ICRS in der Regel bessere Ergebnisse als bei sehr fortgeschritten Fällen. Die statistische Erfolgsquote - also eine erfolgreiche Abflachung der Hornhaut - liegt bei 96% bei mildem bis mittelschweren Keratokonus
  • im Vergleich zu einer Hornhauttransplantation ist die Erfolgsquote von ICRS sehr ähnlich. Die Vorteile bei ICRS sind: eine schnellere Erholung, keine Abstoßungsreaktion und die Reversibilität des Verfahrens
  • intracorneale Ringsegmente können die Notwendigkeit für eine Hornhauttransplantation verzögern oder vermeiden

Aus welchem Material besteht ein ICRS-Implantat?

  • ICRS sind halbkreisförmige Segmente, die aus einem biokompatiblen Material gefertigt werden, dem sogenannten PMMA
  • PMMA wird seit über 50 Jahren bei der Herstellung von intraokularen Linsen verwendet
  • die neueste Generation der ICRS ist sehr vielfältig und individuell anpassbar. Es gibt 42 verschiedene Ringsegmente, die sich in der Bogenlänge, im Durchmesser und in der Dicke der Segmente unterscheiden
  • die Berechnung der Segmente erfolgt durch erfahrene Produktspezialisten

Wie läuft die Implantation ab?

  • die ICRS-Implantation ist ein minimal-invasiver ambulanter Eingriff
  • zunächst wird die Hornhaut mit Augentropfen betäubt und die Implantationsachse auf der Hornhaut markiert
  • danach wird ein kurzer Dämmerschlaf eingeleitet
    es wird ein ca. 1 mm großer Einschnitt in der Hornhaut gemacht und ein Hornhauttunnel für die Ringe präpariert
  • anschließend werden die Ring-Segmente in den Tunnel eingeschoben und positioniert, der Einschnitt schließt sich selbst, eine Naht ist i.d.R. nicht erforderlich
  • am Ende des Eingriffs wird eine Verbandskontaktlinse eingesetzt

Welche Risiken oder Komplikationen können bei ICRS auftreten?

  • wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es das Risiko einer Infektion. Wenn die vorgeschriebene Medikation nach der Implantation richtig genommen wird, ist dieses Risiko gering
  • sollte eine Infektion auftreten, können die Implantate entfernt werden
  • nach der Implantation können einige Symptome auftreten wie z.B. verschwommenes Sehen, rote Augen, Juckreiz, leichtes Brennen und Photophobie. Diese Symptome werden mit den vorgeschriebenen Medikamenten behandelt
  • andere mögliche Komplikationen nach einer ICRS Implantation sind die Extrusion oder Migration der Segmente. In diesem Fall müssen sie neu positioniert oder entfernt werden
  • jedes Mal, wenn ein ICRS Implantat entfernt wird, kehrt die Hornhaut in der Regel zu ihrer präoperativen Form und ihrem Zustand zurück. Das bedeutet, die Implantation ist reversibel

Wie läuft die Implantation von ICRS bei MUNICH EYE ab?

  • als Erstes finden eine Beratung und die Aufklärung, sowie eingehende Voruntersuchungen und Eignungstests statt
  • die Implantation intracornealer Ringsegmente Kerarings wird ambulant durchgeführt
  • der Eingriff erfolgt in Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf und dauert ungefähr 10-15 Minuten
  • bei den Nachsorgeterminen in den nächsten Tagen wid der Heilungsverlauf kontrolliert

Kosten der ICRS-Implantation

  • die Implantation von intracornealen Ringsegmenten ist nicht im Leistungsumfang der Krankenkassen enthalten
  • die Kosten betragen pro Auge ca. 3.500 Euro* (Voruntersuchung, OP, Implantat, Nachkontrolle)
    *die tatsächlichen Kosten werden gemäß individuellem Kostenvoranschlag und tatsächlichem Aufwand nach GOÄ abgerechnet

Sie haben einen Keratokonus und möchten wissen, ob ICRS für Sie geeignet ist?

  • intracorneale Ringsegmente sind seit 2015 in unserem Augenzentrum verfügbar
  • ob ICRS für Ihre Augen eine geeignete Therapieform sein kann, überprüfen wir gerne in einer eingehenden Untersuchung
  • Rufen Sie uns gerne an und vereinbaren Sie einen Termin in unserer Fachsprechstunde 089 - 4545 3040
  • Unsere erfahrenen Spezialisten stehen Ihnen bei Ihren Fragen zur Verfügung und beraten Sie gerne

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Wichtiger Tipp!

Bringen Sie bitte unbedingt alle Ihre Vorbefunde mit, damit Doppeluntersuchungen vermieden werden können.

Dies spart Zeit und auch erhebliche Untersuchungskosten für Sie, weil viele der bildgebenden Untersuchungen nicht von gesetztlichen Krankenkassen übernommen werden.

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